Kinder lernen ihr Daten-Ich kennen. Sie verstehen, wie Daten erhoben, verbreitet und verwahrt werden.
Es gibt Daten und es gibt Metadaten. Letztere geben die Struktur von Informationen vor. Beispielsweise nutzen Bibliotheken seit Jahrhunderten Metadaten, um Ordnung unter den Büchern zu schaffen, etwa:
Autor*in | Titel | Anzahl Seiten |
Erscheinungsjahr | Verlag | ISBN-Nummer |
Obwohl Geheimdienste immer wieder versichern, sie würden bloss Metadaten zu Personen sammeln, etwa die Anzahl von Telefonaten an eine bestimmte Nummer, nicht aber den Inhalt der Gespräche selbst, lassen sich aus der Kombination all dieser vielen Metadaten eindeutige Informationen über eine Person gewinnen.
Das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden stellte 1930 der Öffentlichkeit ein ganz besonderes Präparat vor: die Gläserne Frau.
Sie besteht zwar aus Plastik, gibt aber dennoch den Blick ins Innere frei: Skelett, innere Organe mit Blutgefäßen sowie Nervenbahnen. Damals eine Sensation.
In den 1980er Jahren wandelte sich die Gläserne Frau bzw. der „Gläserne Mensch“ zu einer Metapher des fehlenden Datenschutzes. Sie steht für die freiwillige oder unfreiwillige Weitergabe von persönlichen Daten, welche die fragliche Person „transparent“ oder „gläsern“ machen.
Soziale Medien wie Myspace gab es bereits vor Facebook. Was die Plattform von Mark Zuckerberg zum globalen Giganten machte, war die Erfindung des News Feed. Seit 2006 fasst er die Aktivitäten von Freunden und Bekannten in einer Chronik zusammen. Inzwischen nutzen sehr viele Menschen den Feed als das wichtigste Nachrichtenportal.
Seit seiner Einführung sorgt der Feed immer wieder für Kritik, insbesondere da er Falschmeldungen verbreitet und Nutzer*innen radikalisiert.
Inzwischen nutzen fast alle soziale Medien einen vergleichbaren Feed bzw. Newskanal, um Daten und Informationen zu verbreiten.
Ein Hacker knackte 2014 zahlreiche Konten, die auf der iCloud von Apple gespeichert waren. Zu den Opfern gehörten vor allem weibliche Prominente wie Jennifer Lawrence, Rihanna, Kate Upton, Kirsten Dunst oder Ariana Grande. Der Hacker entwendete nicht bloss die Daten, sondern veröffentlichte kompromittierende Bilder der Stars im Netz.
Auf Twitter schrieb Jennifer Lawrence: „Es ist so hart, wie Dir Leute Deine Privatsphäre nehmen“.
Der Skandal machte vielen jungen Menschen klar, dass ihre elektronischen Geräte kein geeigneter Ort sind, um private oder intime Daten aufzubewahren.
Wer weiss, wie Daten erhoben, verbreitet und verwahrt werden, kann souveräner sein digitales Ich gestalten und steuern.
MottoAuch Menschen sind Daten.FächerNatur, Mensch, Gesellschaft (NMG)Medien und Informatik (MI)StufePrimarstufeAutor*innenFloriane Ritter, Claudia Radicke, Seraina Pfiffner und Yolanda Handschin
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